Ich sitze gerade mit Telefon und Tablet im Metronom von Hamburg nach Ottersberg und lasse mir durch den Kopf gehen, warum ich meinen Patientinnen und Patienten rate, erstmal der elektronischen Patientenakte (ePA) zu widersprechen.
Die ePA mag ja ein paar schicke Features haben – aber der Rest?
Da traue ich dem Ganzen noch nicht, auch wenn uns da mit viel Werbung ein goldener Zukunftstraum
verkauft wird. Immer drauf achten, „Wer“ Werbung macht und dann nach dem „Warum“ fragen.
Also, meine Empfehlung: Zuerst ein kräftiges „Nein“ zur ePA.
Einfach mal widersprechen, beobachten und in ein bis zwei Jahren neu entscheiden, ob die Sache wirklich so glänzt, wie uns jetzt eingeredet wird.
Ich sage nicht, dass eine ePA grundsätzlich schlecht ist. Aber für uns als Praxis passt DIESE ePA derzeit einfach nicht.
Außerdem planen wir im Sommer einen größten IT-Anbieterwechsel und hoffen, dass danach Abläufe schneller und sicherer laufen. Der Wechsel ist für uns so groß (und teuer), da brauchen wir aktuell nicht noch mehr Unruhe durch die ePA.
Unser eigenes System mit Diagnoseliste, Medikationsplan und Laborausdruck reicht absolut. Das System funktioniert.
Unsere Kolleginnen und Kollegen scheinen zufrieden damit. Wir überweisen -abgesehen von nötigen Routinekontrollen - Patienten mit einer klaren Fragestellung. Wir leisten Vorarbeit, bevor wir zurFacharztpraxis schicken. Die Kolleginnen und Kollegen müssen nicht erstmal erraten, was denn der Vorstellungsgrund ist. Es läuft bei uns, auch wenn es manchmal etwas altbacken wirkt mit Papier, Stempeln und Büroklammern.
Vielleicht kommt es in ein paar Jahren – mit der Version 4.0 und einem Gesetzesupdate – besser.
Aber bis dahin? Warten wir doch erstmal ab, wie sich der digitale Zirkus weiterentwickelt.
Natürlich gibt es Vorteile der ePA – im Notfall sind die Daten schnell abrufbar. Das kann wirklich sehr von Vorteil sein.
Einem Arztbrief muss nicht mehr hinterhertelefoniert werden - und vieles andere.
Die ePA im kleinen Rahmen wäre möglich gewesen. Dann wäre ich vielleicht nicht ganz so kritisch und meinungsstark.
Wir wollen aber wieder den ganz großen Wurf landen. Vielleicht zu groß für uns. Klassiker!
Was bringen uns aber einige Vorteile, wenn die Umsetzung so lahm ist und so vollgepackt wird, dass ich am Ende genauso viel Zeit mit der Bürokratie verbringe wie ohne die ePA - oder noch mehr Zeit; und Kolleginnen und Kollegen dann aufwendig in der ePA nach den relevanten Befunden suchen müssen.
Wir reden hier von „digitaler Zukunft“, aber die ganze Sache fühlt sich eher wie ein riesiger Eiertanz an,
bei dem ich notgedrungen dann auf die Ein- und Überweisung schreibe „Siehe ePA!“, - aber genau dort kaum jemand reinschaut im Eifer des Gefechts.
Warum nicht einfach schauen was passiert, erst einfach mal mitmachen? Warum dieser vorsichtige Schritt?
Ganz einfach: Wer weiß, welche Clowns im Zirkus auftreten, wenn wir jetzt schon unsere kostbaren Daten in die Manege werfen?
Es könnte ja sein, dass die Show nicht ganz so toll wird wie angekündigt – die scheinbar sicheren Daten landen in der Manege,
und plötzlich jongliert jemand mit unseren Gesundheitsdaten, der im Umgang mit Keulen und Fackeln noch nicht geübt ist.
Oder was, wenn wir – statt einer gut geplanten Vorstellung – am Ende in der Kälte stehen, während sich jemand mit der Zirkusdatenkasse aus dem Staub macht?
Besser erstmal abwarten, bevor wir uns in einem unübersichtlichem Zirkus aus Bürokratie, Sicherheitslücken und überflüssigen Features wiederfinden.
Eine weitere berechtigte Sorge ist: wir werden uns noch mehr mit Ihrer Akte befassen als mit Ihnen!
Ein Oberarzt sagte mir am Anfang der Karriere „Wenn die Akte so dick geworden ist, dass Du sie kaum noch halten kannst,
lege sie weg und fange eine neue Akte an. Sonst bist du nur noch mit der Akte beschäftigt und verlierst den Patienten aus dem Blick!“
Die Akte wird irgendwann so voll sein, ich bezweifle, dass man mit der dann noch arbeiten kann. Und selbst wenn Dank einer KI aus z.B. den USA oder aus Israel dort Ordnung reingebracht wird, was bringt es, wenn der Patient im Second Life digital super versorgt ist, im wahren Leben aber in die Röhre schaut.
Es ist doch jetzt schon fast so, dass die Diagnose nur noch zum ICD-Code und zum Medikament passen muss, nicht aber mehr zum Patienten. Arztbriefe werden immer schöner und jeder Mensch wird „in verbessertem Allgemeinzustand“ aus dem Krankenhaus entlassen - aber erste im Gespräch mit dem Patienten oder den Angehörigen erfahre ich, ob das wirklich so ist, oder wieder ein nichts-sagender Satzbaustein genutzt wurde.
Ich habe schon häufig betont, dass diese ePA nicht das hält, was sie verspricht.
Die Umsetzung ist alles andere als praktisch.
Es hakt doch jetzt schon überall. Viele Anbieter sind noch gar nicht startklar.
Und wenn es ein überregionales Problem gibt, sind gleich etliche Praxen abgehängt und können nicht ordentlich arbeiten.
Und die Sicherheitsstandards sind… sagen wir mal, verbesserungswürdig, bzw. wird es ewig ein Katz und Maus-Spiel bleiben,
und mittendrin ein verdammt wertvoller Käse.
Außerdem sind die „Sekundärziele“ der ePA, wie die hübsche Datensammlung und Nutzung durch Andere bei völlig
intransparenten Regelungen meiner Meinung nach eher die wahren Primärziele.
Das, was uns hier als Zukunft verkauft wird, könnte in ein paar Jahren ein riesiger Datenkraken sein,
der uns dann als „sehr individuell betreute Patienten“ maßgeschneiderte Lösungen anbietet,
die aber nicht unbedingt die Lösungen sind, die uns körperlich und seelisch nutzen,
sondern die, die im Gesundheitsmarkt den größten Gewinn abwerfen.
Was die Zukunft bringt, wenn die künstliche Intelligenz schlecht kontrolliert durch unsere Daten wuselt,
wo dann Daten landen und analysiert werden, wer dann die Fäden zieht,
je nachdem wie die (welt-)politische Lage gerade ist. Weiß der Kuckuck!
Was wurde uns nicht schon alles feilgeboten.
Wir erinnern uns ja alle noch an die Notfall-Nullnummer 116117. Da wurde auch schnell gehandelt,
bevor alles durchdacht war. Das wurde politisch durchgedrückt. Das Ergebnis kennen wir:
Vermutlich keine Entlastung für die Rettungsdienste, eher das Gegenteil.
Und etliche merkwürdige Geschichten, die mir Patientinnen und Patienten am Montagmorgen berichteten.
Klar, niemand will das öffentlich sagen – aber wir wissen, wie das gelaufen ist.
Nur weil etwas teuer und aufwendig war, ist es nicht erfolgreich.
Und jetzt? Jetzt soll die ePA ein „Meilenstein der Digitalisierung“ sein, erdacht zu einer Zeit, als es noch nicht mal Smartphones gab.
Ich sage: lieber erstmal abwarten und in zwei Jahren entscheiden, ob es ein magisches Einhorn oder doch eher ein papier- und zahnloser Papiertiger wird.
Apropos Meilensteine im metrischen Deutschland… Wieviele Kilometer bin ich schon gelaufen, um dann festzustellen,
dass man in diesem Land hinter dem nächsten Meilenstein kein Mobilfunknetz mehr hatte.
Ach ja, und dann diese Sache mit der Sicherheit. Dass die ePA angeblich „sicher“ ist,
„Sicherheit auf ganz hohem Niveau“ lässt mich schmunzeln. Erst heute wies der renommierte CCC darauf hin, dass es eklatante (!) Sicherheitslücken gebe; Zitat „Damit hätten Kriminelle auf einen Schlag Zugriff auf mehr als 70 Millionen Akten.“
„Unberechtigte Zugriffe auf die ePA sind strafbar“ sei eine Antwort auf die Kritik gewesen. Das ist keine beruhigende Antwort.
Da musste ich gleich an einen fiktiven Bankdirektor denken, der mir sagt:
„Ja, unser Tresor hat ein Problem – aber Diebstahl ist illegal!“.
Als ob das ein echtes Argument wäre!
Ein weiterer Punkt: Wer hat eigentlich entschieden, dass wir als Patienten automatisch zustimmen?
Es müsste ein Opt-in geben, ein aktives Ja! Nicht einfach „Alle müssen mitmachen, wenn sie nicht widersprechen“.
Oder zumindest eine Wahl zwischen JA und NEIN. Wäre ja möglich gewesen: Anschreiben an alle, und jede/r macht ein Kreuzchen.
In einer Demokratie, in der wir die Wahl haben sollen, wird hier aber plötzlich ein Automatismus eingeführt,
bei dem der Patient erstmal seine Zustimmung gibt.
Viele sind sicherlich für die ePA. Einige sind aber zu scheu oder zu träge zu widersprechen, oder wollen nicht meckern; anderes Menschen
ist es einfach egal oder machen mit ohne zu verstehen in der immer komplizierter werden Welt. Wir haben ja alle genug zu tun, also nehmen wir den
Weg des geringsten Widerstandes.
Spinnen wir den Faden mal weiter und treiben das Ganze mit einem Augenzwinkern auf die Spitze: „Sie stimmen bei der nächsten Wahl erst
einmal automatisch der letzten Regierungspartei zu, es sei denn Sie widersprechen.
So können Sie sich den ganzen Wahlstress sparen und nebenbei garantieren wir so eine hohe Wahlbeteiligung,
was sehr wünschenswert und gut für die Demokratie ist.“.
Hallo, geht’s noch? Sie möchten auch nicht, dass ich automatisch Online-Tagebücher und Gesundheitsapps
bei Ihnen mitlesen darf – nur weil ich als Arzt damit „gesundheitsfördernde Maßnahmen“ ergreifen kann.
Genauso wie es absurd wäre, dass ich beim Hausbesuch -bis zu Ihrem Widerspruch- pauschal Zugang zu
Ihren Küchen- und Badezimmerschränken erhalte, nur weil das „meine Behandlung“ verbessern könnte
- ist ja spannend, was man da so alles an Pillen und Cremes findet.
Ein bisschen Privatsphäre muss doch wohl noch sein!
Und noch ein letzter Punkt: Der ganze Zeitaufwand! Wenn ich jedes mal „online“ gehen muss,
um eine Neuigkeit einzutragen, wird alles noch länger dauern.
Ich brauche keine weiteren zeitfressenden Up- und Downloads und Abgleiche und Korrekturen. Keine unnötigen Formulare und keine Verwaltungsakte, die uns nur von der eigentlichen Arbeit abhalten. Das wird alles zunehmen. Irgendwann muss ich noch ne Bodycam bei der Arbeit tragen…
Auch wenn die ePA-Werbung uns das Gegenteil erzählt – die Realität wird uns zeigen,
dass wir in Einzelfällen was zum Glänzen haben, uns aber insgesamt in nächster Zeit noch mehr vor dem PC aufhalten werden.
Zumindest, wenn wir es gewissenhaft machen und nicht einfach nur stumpf Befunde und Briefe ablegen.
Meine Aufgabe als Hausarzt ist es auch, den Überblick zu behalten bei den all den verschiedenen Akteuren.
Vor dem Bildschirm: das ist nun wirklich der letzte Platz, an dem ich mich noch mehr aufhalten will und sollte.
Ich KANN auch nicht noch mehr vor dem PC sitzen, der Tag hat 1440 Minuten und das ändert auch die ePA nicht.
Wenn es also dreimal so lange dauert etwas Wichtiges zu notieren durch anwählen, Dateien und Fenster öffnen etc. , werde ich nur noch ein Drittel notieren können.
Also, liebe Patientinnen und Patienten:
Entscheiden Sie, was für Sie am besten ist. Ich bin der Meinung, dass wir erstmal abwarten sollten.
Für unsere Praxis scheint ein Abwarten die bessere Lösung zu sein.
Die Digitalisierung ist notwendig und wichtig, aber sie sollte uns unterstützen,
nicht in unnötigen Problemen versinken lassen.
Und wenn ich mir die ITler und IT-affinen Patientinnen und Patienten anschaue,
die uns schon ihre Widersprüche zur ePA bringen
– dann scheint meine Skepsis nicht ganz unbegründet zu sein.
Mein Ratschlag: Bleiben Sie skeptisch.
Schauen Sie sich das Ganze in zwei Jahren an.
Wer weiß, vielleicht wird dann die ePA wirklich das, was sie uns heute verspricht.
Und wenn nicht – na ja, dann haben Sie wenigstens noch Ihre Daten und Ihre Privatsphäre.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie wachsam und vor allem:
Warten wir erstmal ab, bevor wir leichtfertig die Ärztliche Schweigepflicht über Bord werfen und uns im neuen Jahr gleich wieder verzetteln.
Munter bleiben!
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Hier noch wild reinkopiert, was so in letzer Zeit auf der
Homepage stand
30.12.2024: meine Mail an den Datenschutzbeauftragen des Landes Niedersachsen Herr Denis Lehmkemper
in CC Ärztekammer Nds, KVN, KBV, Häusärzteverband Nds Landesbeauftragter für den Datenschutz Niedersachsen Herr Denis Lehmkemper Prinzenstraße 5 30159 Hannover Sehr geehrter Herr Lehmkemper, ich wende mich an Sie in Ihrer Funktion als Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen mit der dringenden Bitte, die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) zu überprüfen und deren Stopp zu fordern, bis sämtliche Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Auf dem 38. Chaos Communication Congress (38C3) in Hamburg haben Sicherheitsexperten des Chaos Computer Clubs (CCC) gravierende Schwachstellen in der ePA aufgezeigt. Ihnen gelang es, ohne großen Aufwand Zugang zu sensiblen Gesundheitsdaten von Millionen Versicherten zu erlangen. Diese Erkenntnisse werfen ernsthafte Fragen zur Sicherheit der “ePA für alle” auf, die ab dem 15. Januar 2025 bzw. Februar 2025 eingeführt werden soll. Die von den Experten demonstrierten Sicherheitslücken betreffen unter anderem die Möglichkeit des unbefugten Zugriffs auf Patientendaten durch Ausnutzung von Mängeln in den Spezifikationen. Dies stellt ein erhebliches Risiko für die Vertraulichkeit und Integrität persönlicher Gesundheitsdaten dar. Angesichts dieser alarmierenden Erkenntnisse ist es aus meiner Sicht unverantwortlich, die ePA in ihrer derzeitigen Form einzuführen. Die Sicherheit und der Schutz persönlicher Gesundheitsdaten müssen oberste Priorität haben. Ich bitte Sie daher eindringlich, sich für eine Aussetzung der Einführung der ePA einzusetzen, bis alle identifizierten Sicherheitslücken geschlossen und die Datensicherheit vollständig gewährleistet ist. Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement für den Datenschutz in Niedersachsen, und dass Sie Ihrer wichtigen Verantwortung nachkommen. Mit freundlichen Grüßen, F. Steiner
Hier noch etwas geschriebenes von vor Weihnachten mit ein paar Links und Entscheidungshilfen
Der Start der ePA wird vermutlich wieder ein Rohrkrepierer. Vermutlich passiert erst mal gar nichts. Der Hausärztinnen- und Hausärteverband schreibt als Überschrift „ePA-Start -Chaos vorprogrammiert“. Viele Hersteller sind technisch noch gar nicht bereit. Man drückt das ganze wieder durch. Virgin-Unternehmen Richard Bransons "Start befor you feal ready" also auch beim Umgang mit Patientendaten? So ein Vorgehen bei diesen verdammt sensiblen Daten, die nicht nur sie, sondern auch ihre Kinder und Enkel betreffen. Nutzung der Daten durch die Industrie „pseudonomysiert“, alles sei sicher. So ein Quatsch: man kann anhand des Internet-Surfverhaltens herrausfinden, wer wer ist. Wie leicht ist es anhand von nur 5 medizinischen Daten auf die Person zurückzuschließen. „Korsettträger, Kopfwunde, Exitus 22.11.1963 in Dallas, USA“. Grübel, grübel, wer könnte das denn sein?“ Die ärztliche Schweigepflicht wird hier massiv gebrochen. Und wieviel leichter es mit KI wird Menschen zu identifizieren.
Hier noch zwei links, die meine kritische Einstellung zu DIESER epA unterstreichen:
https://bigbrotherawards.de/2024/bundesgesundheitsminister-karl-lauterbach
Unser Gesundheitsminister hat es geschafft: er bekommt für die Mitverantwortung des European Health Data Space (EHDS), Kernstück ist die elektronische Patientenakte, den renommierten Big Brother Award 2024. Was für eine Klatsche! Die Sekundärziele werden dargestellt. Das Sündenregister bei Minute 20 im Video führt zum Kopfschütteln.
Das ist doch mal ein klares Statement! Ich freue mich sehr, dass nach so viel aggressiver Werbung durch Politik, Krankenkassen und und Großkapital auch durch diesen unbeliebten Preis klar darauf hingewiesen wird, was Gründe sind, u.a. die Elektronische Patientenakte (kurz ePA) einzuführen. Selten geht es bei solchen Innovationen um das Patientenwohl oder Arbeitserleichterung für Menschen im Gesundheitswesen - meist geht es Macht und Geld. Und Daten sind das Erdöl des 21. Jahrhunderts. Erst neulich hat unser Gesundheitsminister informiert, dass Google, Meta und OpenAI Interesse an diesem Datenschatz bekunden…
Auch heute trudelten wieder Schreiben von Patientinnen und Patienten ein, die mich informierten, dass sie der ePA widersprochen haben. Es ist auch schön zu sehen, wie viele IT-ler unter den Menschen sind, die sagen „Nein, nicht DIESE ePA!“
Entscheidungshilfe: https://netzpolitik.org/2024/entscheidungshilfe-zur-elektronischen-patientenakte-soll-ichs-wirklich-machen-oder-lass-ichs-lieber-sein/
ein paar Links vorab, die tw. eine Weile auf der Homepage standen:
Na, schau einer an, jetzt rät auch der Bundesärztekammer-Präsident von DIESER elektronischen Patientenakte ab.
Auch in meinem Umkreis gibt es zunehmend Kolleginnen und Kollegen, die sich jetzt das Kleingedruckte durchlesen und die Augenbrauen hochziehen
Hier ein Link zum Sonntagmorgen: bitte 5 Minuten Zeit nehmen ab Minute 17, was der ehem. Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein sagt.
Wie bei allen wichtigen Verträgen sollte man auch das Kleingedruckte gelesen haben.
Damit man auch die andere Seite der Medaille kennt: https://media.ccc.de/v/bba24-56245-big-brother-awards-2024#t=1513
Ab Minute 19:30 Sündenregister wird es interessant. Man sollte wenigstens wissen, wer so alles in unsere sensiblen Daten schauen darf auf Antrag.
Ceterum censeo: ich bin nicht gegen Digitalisierung, ich bin gegen diese Art der Digitalisierung!
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28.12.2024: Link: ePA
(elektronische Patientenakte - ein paar Gedanken)
Unter o.g. Link Gedanken, warum ich glaube, dass es für unsere Patientinnen und Patienten erst einmal sinnvoll sein kann, der ePA zu widersprechen und in 1-2 Jahren neu zu überlegen
Hier gibt es einen Widerspruchsgenerator
https://widerspruch-epa.de/widerspruch-gegen-elektronische-patientenakte-epa/?gp=form
… der von einigen Initiativen unterstützt wird, die ich auch unterstütze; aber nicht alle dort auf der Liste haben meine Zustimmung (ein bunter Haufen wie auf einer Demo)
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Link: Vorsatz für 2025 - Einfach mal fremdgehen?!
Unter o.g. Link klare Ansage mit Augenzwinkern, was digitales Fremdgehen für unser Arzt-Patienten-Beziehung bedeutet.
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Watt sächt der Spiegel am 3.1.2025:
Watt sacht der SPIEGEL vor wenigen Tagen: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/elektronische-patientenakte-epa-ccc-sieht-eklatante-sicherheitsluecken-a-32dd2310-f52d-403c-9ec7-40d9b6426112
Watt sacht netzpolitik.org vor wenigen Tagen: https://netzpolitik.org/2024/chaos-communication-congress-das-narrativ-der-sicheren-elektronischen-patientenakte-ist-nicht-mehr-zu-halten/
Watt sacht ne pharmazeutische Zeitung vor wenigen Tagen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/chaos-computer-club-warnt-vor-unsicherer-epa-152224/
Und Watt sacht der Chaos Computer Club vor wenigen Tagen (die sind gut, aber ich gehe davon aus, dass andere, die nicht an die Öffentlichkeit gehen, noch viel besser an Daten kommen) https://www.ccc.de/en/updates/2024/ende-der-epa-experimente
Blauer Bogen ODER elektronische Patientenakte -
da unser System funktioniert und wir mit doppelter Buchführung noch mehr Bürokratie hätten, müssen Sie als Patientin/Patient sich entscheiden.
Entweder Blauer Bogen oder elektronische Patientenakte. Beides schaffen wir leider nicht.
Widersprechen Sie (vorerst) der ePA, bleibt es, wie es ist.
Entscheiden Sie sich für die ePA (ab voraussichtlich Februar 2025 sind Sie automatisch dabei, wenn Sie nicht widersprechen) und damit gegen den Blauen Bogen, werde ich die aufwendige Arbeit an Ihrem persönlichen Blauen Bogen einstellen müssen.
Weiteres: siehe Link oben ePA
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zunehmende, automatisierte Schreiben von Krankenkassen an Patientinnen und Patienten halten mich von der Arbeit ab.
Ähnlich wie Gaffer im Notfalleinsatz ist unnütze Ablenkung patientenwohlgefährdend.
Mehr dazu unter: Karl Klammer hat weniger genervt